SchraubenguideAus Attraktor Wiki
Da die Schraubenschubladen in der Holzwerkstatt zum Teil katastrophal "sortiert" waren (a la "ach egal, ich werfe einfach die Holzschrauben bei den Maschinenschrauben rein, sind ja lang und rund"), soll nun dieser Schraubenguide entstehen, damit sich niemand mehr mit Unwissen herausreden kann. Es wird hier zunächst darum gehen, eine Schraube richtig zu erkennen und zu klassifizieren. Hinweise zur korrekten Verwendung der Schrauben in verschiedenen Situationen können gerne entsprechende Fachleute ergänzen. InhaltsverzeichnisWas macht eine Schraube?Klingt blöd, aber es ist durchaus sinnvoll, diese Frage einmal vollständig zu klären. Es gibt tatsächlich verschiedene Aufgaben, für die Schrauben eingesetzt werden:
Wer Bock hat, kann das hier ja noch etwas weiter ausführen und ergänzen. Die Anatomie einer SchraubeWir beschäftigen uns hier zunächst mal nur mit Verbindungsschrauben. Diese haben eine gewisse "Anatomie", die nachfolgend erklärt wird. AntriebDas Ding, wo man seinen Schrauber rein- oder draufsteckt, nennt man "Antrieb". Der Schraubenantrieb sorgt dafür, dass die Kraft vom drehenden Werkzeug auf die restliche Schraube übertragen wird, damit sich diese in das Material hineinzieht. Es gibt viele verschiedene Schraubenantriebe. Die gängigsten sind:
KopfDer obere Teil der Schraube nennt sich "Kopf". Er hat zwei wichtige Aufgaben:
Es gibt einige gängige Kopftypen und noch viel mehr ausgefallene Varianten, über die wir hier erstmal nicht sprechen wollen.
Die Kopfform wird nach technischen und ästhetischen Anforderungen gewählt. Im Holzbau werden häufig Senkkopfschrauben verwendet. SchaftDer Schaft hat den größten Anteil an der Schraube. Er beginnt am Kopf und mündet in der Spitze. In den allermeisten Fällen ist der Schaft einfach eine runde Stange mit konstantem Durchmesser. GewindeAuf dem Schaft ist das Gewinde (ein Außengewinde) aufgebracht. Dieses gleitet über/durch das umliegende Material und sorgt dafür, dass die Schraube beim Drehen eine Längsbewegung vollführt. Das Gewinde gibt der Schraube ihrer Anzugs-/Haltekraft. Es gibt verschiedene Arten von Gewinden. Manche beginnen bereits direkt unter dem Kopf, je nach Anwendungsfall beginnt das Gewinde auch erst weiter unten, sodass ein Teil des Schaftes freiliegt. Das "Schneidgewinde"Das "Schneidgewinde" (selbst ausgedachte Bezeichnung) verformt das umliegende Material. Es drückt/schneidet sich in das Material, welches sonst normalerweise direkt den Schaft umgeben würde. Dafür muss das Material der Schraube fester sein als das des geschraubten Objekts. Klassische Vertreter sind "Spaxschrauben", die auch häufig ohne Bohrloch ins Holz geschraubt werden und "Möbelschrauben", für die ein zum Kerndurchmesser passendes Loch gebohrt wurde. Aber auch Blechschrauben arbeiten mit Verformung. Das "Gleitgewinde"Das "Gleitgewinde" (selbst ausgedachte Bezeichnung) gleitet auf einem komplementären Innengewinde und sorgt so für den nötigen Vorschub. Es wird eingesetzt, wenn die Verbindung wieder (und womöglich häufig) gelöst wird. Klassisches Beispiel ist die Maschinenschraube, aber auch Trapezgewinde würden hierzu zählen. SpitzeDas Ende der Schraube wird "Spitze" genannt. Sie kann tatsächlich spitz zulaufend oder auch stumpf sein. Einige Schrauben haben auch einen kleinen Bohrer als Spitze, so zum Beispiel die Blechschraube.
SchraubenmaßeNachdem wir nun die ganzen Bereiche einer Schraube benennen können, lernen wir hier, welche Maße bei Schrauben zu berücksichtigen sind. AntriebsgrößeDie verschiedenen Schraubenantriebe kommen in verschiedenen Größen. Es gibt keine feste Regel, wie die Größe des Antriebs angegeben wird. Es ist aber wichtig, immer die korrekte Größe zu verwenden. Während ein zu großer Schraubendreher meist einfach nicht passt, kann ein zu kleines Werkzeug den Schraubenantrieb (insbesondere bei billigen Schrauben) zerstören oder fachlich korrekt: "ausnudeln". Eine ausgenudelte Schraube kriegt man oft nicht mehr entfernt. Es gibt für diesen Fall Spezialwerkzeug, mit dem man vielleicht noch was retten kann. LängeDie Länge einer Schraube wird je nach Kopftyp anders gemessen. Bei Senkkopfschrauben wird die Länge inklusive Kopf gemessen. Alle anderen Schraubentypen werden exklusive Kopf gemessen. DurchmesserEs gibt den Außendurchmesser inklusive Gewinde ("auf dem Gewinde" messen) und den Kerndurchmesser ohne Gewinde ("im Gewinde" messen). Für "Möbelschrauben" sollte man relativ genau den Kerndurchmesser vorbohren. Für "Spaxschrauben" muss man nicht vorbohren, aber es ist oft ratsam. Mit sinkendem Abstand zum Rand erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass das Holz sich beim Eindrehen der Schraube spaltet.
Schrauben sortierenDa wir nun die relevanten Maße einer Schraube bestimmen können, ist es uns nun endlich möglich, sie korrekt einzusortieren. Da wir nicht jede einzelne Schraube akribisch ausmessen wollen, lohnt es sich zunächst, eine unsortierte Schraubensammlung rein anhand ihrer Optik zu gruppieren. Danach muss je Gruppe nur einmal gemessen werden. Um auch den einmaligen Messprozess so gut es geht zu vereinfachen, gibt es sog. Schraubenlehren. Dort muss man seine Schraube nur dranhalten und ggf. einmal durchstecken und hat die relevanten Maße.
Schrauben richtig verwendenDas darf gerne jemand anderes erklären. |